Historisches

“Um 5 Uhr nach­mit­tags, am 24. Sep­tem­ber, Grund­stein­le­gung für das neue Schul­haus. Schul- und Gemein­de­ver­tre­ter der hie­si­gen Gemein­de ver­sam­mel­ten sich nebst Leh­rern und Schü­lern gegen 5 Uhr vor dem alten Schul­haus; außer­dem waren auch vie­le Schul­freun­de zu der ange­ge­be­nen Zeit daselbst erschie­nen. Sämt­li­che Schul­klas­sen mar­schier­ten dann gleich­zei­tig nach 5 Uhr unter Vor­an­tritt der eige­nen Schul­tromm­ler und ‑pfei­fer nach dem Plat­ze, auf dem das Schul­haus errich­tet wer­den soll. Hier voll­zog sich die Feier …”

Nach nicht ein­mal 13 Mona­ten Bau­zeit fand am 09.10.1911 die fei­er­li­che Ein­wei­hung der neu­en Bies­dor­fer Gemein­de­schu­le statt. Am 01.11.1911 zähl­te man 325 Schü­ler. Das unter der Lei­tung des Lich­ten­ber­ger Archi­tek­ten Paul Tar­ruhn errich­te­te neue Schul­haus ver­füg­te u.a. über acht Klas­sen und eine Turn­hal­le, die, wie auch in ande­ren Schu­len, als Aula, für Auf­füh­run­gen und Vor­trä­ge aller Art diente.

Nach der Ein­ge­mein­dung von Bies­dorf zu Groß- Ber­lin erhielt die Schu­le die Bezeich­nung 31. Gemein­de­schu­le (Volks­schu­le) Ber­lin- Lich­ten­berg. Auf Vor­schlag der dama­li­gen Bau- und Wege­kom­mis­si­on der Gemein­de Bies­dorf erhielt die bis­lang als Stra­ße 5 bezeich­ne­te Stra­ße 1920 den Namen Schul­stra­ße. Heu­te noch erhal­ten sind die Pflas­ter­stei­ne, die 1910 ver­legt wurden.

Der Umbau der Schu­le (Aus­zug)

“…Im Juli 1928 wur­de mit den Aus­schacht­un­g­ar­bei­ten, im August mit dem Roh­bau auf bei­den Sei­ten gegonnen…”

“…Als im Novem­ber 1928 die oben erwähn­ten drei Klas­sen­räu­me durch den Aus­bau das Tages­licht ver­lo­ren, erwies es sich als not­wen­dig, Ersatz zu suchen. Die­ser war bald gefun­den, da in dem frü­her von Sie­mens­sche Schlos­se, das 1927 in den Besitz der Stadt Ber­lin über­ge­ge­an­gen war, zwei Säle und ein mit­tel­gro­ßes Zim­mer für den Schul­un­ter­richt zur Ver­fü­gung gestellt wer­den konnten. …”

Ver­mut­lich ein­zig­ar­tig war die Situa­ti­on nach 1945. Es durf­te eine gewis­se Zeit aus rus­si­scher Sicht kei­ne Kör­per­er­tüch­ti­gung in deut­schen Schu­len durch­ge­führt wer­den. So ersetz­te die Turn­hal­le für eini­ge Zeit das im Krieg zer­stör­te Bies­dor­fer Kino “Capi­tol”. Nach dem Neu­an­fang des Schul­we­sens nach dem zwei­ten Welt­krieg war in der Bies­dor­fer Schu­le auch noch die 17. Schu­le Ber­lin- Lich­ten­berg unter­ge­bracht. Seit Mit­te der 50er Jah­re wur­de aus der 17. und der 31. Schu­le die 17. Schu­le, aus der spä­ter die Otto-Nagel-Schu­le her­vor­ging. Nach der Wie­der­ver­ei­ni­gung erhielt Bies­dorf erst­mals ein Gym­na­si­um (6. Gym­na­si­um Ber­lin-Mar­zahn). 1991 bis 92 umge­baut, bekam das Bies­dor­fer Gym­na­si­um am 27. 09. 1994 wie­der den Namen “Otto-Nagel”, aber dies­mal als Oberschule.

Quel­len: Kir­chen­chro­nik von Bies­dorf, Bericht des Orts­chro­nis­ten K.- H. Gärtner

(gekürz­te Fas­sung eines Arti­kels aus dem Schul­jahr­buch von 1995/​96)

Nach der letz­ten Grund­in­stand­set­zung des Schul­ge­bäu­des im Jahr 1991 wur­de die bau­fäl­li­ge Turn­hal­le abge­ris­sen. Nach einer Unter­su­chung Anfang 2012 wur­de im Dach­ge­schoss, wo sich zur Zeit die bei­den Kunst­räu­me befan­den, ein inzwi­schen unzu­läs­si­ges Holz­schutz­mit­tel gefun­den. Dies hat zur Sanie­rung und einem Aus­bau des Dach­ge­schos­ses geführt. Dadurch wur­de die Kapa­zi­tät des Schul­ge­bäu­des deut­lich erhöht. An Stel­le der alten Turn­hal­le wur­de 2016 eine Aula mit eini­gen Kurs­räu­men fertiggestellt.

Aufnahme aus dem Jahr 1999

Aufnahme aus dem Jahr 2018